Kritik & Unser Fazit:
Eigentlich ist Regisseur Neill Blomkamp nicht zu beneiden, denn dank des beachtlichen Erfolgs seines Erstlingswerks District 9 hätten die Erwartungen an sein Nachfolgewerk kaum höher sein können - Erwartungen, die 'Elysium' tatsächlich nicht ganz erfüllen kann ... auch wenn der Film mit seinen stark ausgeprägten sozialkritischen Untertönen ganz klar die Handschrift des südafrikanischen Regisseurs trägt. War 'District 9' eine Apartheid-Metapher, übt Blomkamp mit 'Elysium' nun Einwanderungspolitik-Kritik und siedelt auch diese eigentlich interessante Story in einer apokalyptisch anmutenden Zukunft an. Die Erde ist längst überbevölkert und wer es sich leisten kann, lebt auf einer utopisch wirkenden Raumstation namens Elysium mit überaus rigider Asylpolitik.

Eine Thematik, die kaum relevanter sein könnte und auch durch die Ansiedelung in der Zukunft nichts von ihrer Brisanz verliert, jedoch von einer mit zunehmendem Verlauf immer actionorientierteren Story nicht nur verwässert wird, sondern aufgesetzt wirkt.

Auch wenn die Grundidee und deren Ausführung zuweilen fast schon verdächtig stark an den japanischen Manga (und die gleichnamige Anime-Serie) 'Battle Angel Alita' erinnert, dann weiss Regisseur Blomkamp dennoch mit einigen guten Ideen zu überzeugen. Vor allem inszeniert Blomkamp den Film überaus rasant und verliert bei der Einführung seiner Figuren und der Erklärung der utopischen Zukunfts-Vision so gut wie keine Zeit - was den Vorteil hat, dass in 'Elysium' die Action nicht zu kurz kommt. Man wird zwar den Verdacht nicht los, dass die zum Ende hin immer brutaler und aggressiver wirkende Action einige der vorhandenen Story-Schwächen verschleiern soll, aber auch wenn die sozialkritische Komponente des Films darunter leidet, dann hat man es zumindest mit einem kurzweiligen und visuell grossartig in Szene gesetzten Sci-Fi-Actioner zu tun.

Die Figuren des Films mögen vielleicht nicht allzu gut charakterisiert sein und etwas eindimensional wirken, aber dafür macht Hauptdarsteller Matt Damon, der nach wie vor alles andere als der typische Actionheld ist, rein körperlich eine gute Figur. Jodie Foster mag als hinterhältige Verteidigungsministerin von Elysium etwas unterfordert sein, wertet den Film dafür zusätzlich auf - und bildet mit 'District 9'-Star Sharlto Copley ein gutes Bösewicht-Gespann. Schwer zu sagen, an was es liegt, wieso 'Elysium' trotz solch guter Voraussetzungen nicht ganz so packend ist, aber auch wenn der Film hinter den Erwartungen zurückbleibt, dann hat man es dennoch mit einem sehenswerten Sci-Fi-Action-Kracher zu tun der einen zumindest ein kleines bisschen nachdenklich stimmt.

In technischer Hinsicht kann man den visuell toll designten Film dafür kaum einen Vorwurf machen und auch wenn die Wackelkamera nicht immer von Vorteil ist, dann überzeugt die hier vorliegende Bild-Präsentation mit einer sehr guten und hochwertigen Qualität. Viel High-def Feeling kommt allerdings nicht nur beim Bild, sondern auch beim sehr aggressiven, druckvollen und vielfach extrem direktionalen Surround-Sound des Films auf - was die hier vorliegende, übrigens in 4K gemasterte Disc zwar nicht zu einem Referenz-, aber zumindest einem Vorzeige-Titel macht. Abgerundet wird der gute Gesamteindruck von einer sehr guten Auswahl an gut produzierten und sehr