Kritik & Unser Fazit:
Er kann es einfach nicht lassen und tut es mal wieder: Ex-Ali G. Sacha Baron Cohen schlüpft nach seinen heiss diskutierten Film-Ausflügen mit 'Borat' und 'Brüno' erneut in eine seiner kontroversen Rollen und treibt es in 'Der Diktator' wieder mal so richtig bunt auf der Leinwand - mehr als das sogar, denn er testet mit seinem Film, der niemand geringerem als dem im letzten Jahr verstorbenen nordkoreanischen Regime-Führer Kim Jong-il gewidmet ist, erneut die Grenzen des guten bzw. des (wirklich sehr) schlechten Geschmacks aus. Keine Frage: Der eigenwillige Humor des britischen Komödianten, der dank Filmen wie Hugo mittlerweile auch als ernstzunehmender Schauspieler von sich Reden macht, ist nicht jedermanns Sache - nicht zuletzt, weil er damit immer wieder von neuem aneckt. Auch in 'The Dictator' (Originaltitel) stösst Sacha Baron Cohen an, wo es nur geht und ist in seiner filmischen Mission vor allem eines: Politisch total unkorrekt!

Vollkommen rücksichtslos wird so ziemlich alles durch den Kakao gezogen, wobei hier praktisch alles und jeder sein Fett weg kriegt - und zwar egal ob es sich dabei um fanatische Moslems, Juden, Ökos, Diktatoren aller Art oder die westliche Kultur geht.

Bei seinen frauenfeindlichen und über alle Massen chauvinistischen Witzen geht Sacha Baron Cohen in 'Der Diktator' allerdings einen etwas anderen Weg als den Vorgängern. Waren diese noch eine krude Mischung aus Pseudo-Dokumentation und Reality-TV-Verarschung, hat man es hier mit einem klarer strukturierten Spielfilm zu tun der sogar eine richtige, wenn auch simple Storyline zu bieten hat. Der eigentliche Aufhänger sind natürlich auch hier die z.T. etwas episodenmässig wirkenden Gags, aber zumindest wirkt der Fluss des Films - trotz weniger Hänger im letzten Drittel - recht konsistent. Es sind dann auch gerade die etwas leiseren Töne, die den Film schlussendlich ausmachen, denn es ist kein leichtes Unterfangen, eine dermassen extreme Figur wie Admiral General Aladeen doch noch einigermassen sympathisch zu machen und ihm sogar einen Sinn für die verkehrte Welt der heutigen Demokratie auf den Weg mitzugeben.

So strunzdoof 'Der Diktator' im Kern auch ist, der Film ist schlussendlich intelligenter, als was man es anfänglich meinen könnte - was dem Film wiederum ein paar Pluspunkte einbringt und ihn nicht nur für Hardcore-Fans des Hauptdarstellers sehenswert macht.

In technischer Hinsicht schneidet 'Der Diktator' ebenfalls gut ab und punktet auf dem hochauflösenden Format nicht nur mit einer sehr guten Bild-, sondern einer ebenso überzeugenden Tonqualität. Das Bild mag aufgrund seiner digitalen Herkunft oft ein bisschen videomässig wirken und neigt zudem dazu, Gesichter ein kleines bisschen weichgezeichnet erscheinen zu lassen, überzeugt ansonsten aber mit Werten auf gehobenem Niveau - und hat dementsprechend auch genug High-def Feeling zu bieten. Der Ton kommt vielleicht alles andere als spektakulär daher, schneidet grundsätzlich aber etwas besser ab als so manch andere Komödie. Die Extras wiederum sind mit