Kritik & Unser Fazit:
Dass Nicole Kidman auch mal Mut zur Hässlichkeit beweist, hat man unter anderem in Filmen wie 'The Hours' gesehen. Nicht anders in 'Destroyer', einem Krimi-Drama von Regisseurin Karyn Kusama, in dem Kidman eine innerlich, wie auch äusserlich gebrochene Polizistin in Los Angeles spielt. Es ist dann auch Kidmans Rolle beziehungsweise ihre darstellerische Leistung die einen fast - aber eben nur fast - vergessen lassen, dass 'Destroyer' rein storymässig keine neuen Wege beschreitet und mit einem Mann in der Hauptrolle völlig uninteressant wäre. Man merkt: Kidman schafft es, trotz ihrer langjährigen Karriere, auch mittelmässige Filme aufzuwerten.

Und das tut sie in jeder Hinsicht - und zwar nicht nur wenn sie die fast schon zombiemässig anmutende Gegenwarts-Version ihrer Figur spielt, sondern auch wenn sie in Rückblenden ihre jüngere und vor allem ansehnlichere Rolle spielt. So handelt es sich weniger um einen Film der sich mit einem konkreten Krimi-Fall beschäftigt, sondern um ein Drama bei dem sich Kidmans Hauptfigur mit ihrer Vergangenheit auseinandersetzen muss - und zwar mit allen Konsequenzen. Kidman trägt den Film praktisch allein auf ihren schmalen Schultern und macht auch dann noch eine erstaunlich gute Figur, wenn sich Kusamas Film in unnötig komplexe und verschachtelte Erzählstrukturen verwickelt. Kein Wunder, geht 'Destroyer' immer mal wieder die Luft aus.

Das macht den Film nicht uninteressant, aber nur sehr schwer zugänglich - auch deshalb, weil es dem Zuschauer nicht gerade leicht gemacht wird, für Kidmans Figur, aber auch für die restlichen Charaktere, wirkliche Sympathie zu empfinden. Kurz gesagt: 'Destroyer' ist ein sperriger Film.

Lobenswert, dass sich Kidman trotz ihres Mainstream-Erfolgs auch noch an solche Projekte wagt die offensichtlich nicht massentauglich sind. So steht sich 'Destroyer' teilweise selbst im Weg und verschenkt dabei nicht nur ein paar sehr talentierte Darsteller in viel zu klein geratenen Rollen (wie z.B. Orphan Black-Star Tatiana Maslany), sondern auch viel Potential. Mit etwas mehr Schliff beim Drehbuch hätte man aus diesem Film ein packendes Krimi-Drama machen können, so aber ist 'Destroyer' dann doch nur wegen Nicole Kidmans toller schauspielerischer Leistung, für die sie verdientermassen für einen Golden Globe nominiert wurde, sehenswert.

In technischer Hinsicht hat der Film nicht nur beim Bild, sondern auch beim Ton ziemlich gute Karten. Topwerte werden einem zwar keine geboten, aber viel auszusetzen gibt's an dieser Blu-ray jedenfalls nicht und so darf man sich über ein Bild freuen, bei dem zwar nicht übermässig viel, aber genug High-def Feeling aufkommt. Das gilt auch für den Ton, denn dieser fällt sogar überraschend gut aus und kommt nicht nur dank der hypnotisch wirkenden Filmmusik recht räumlich daher. Wirkliche Abstriche muss man hier nur bei den Extras machen, denn in dieser