Kritik & Unser Fazit:
Die Katastrophe auf der von BP betriebenen Ölbohrplattform Deepwater Horizon sorgte im Jahr 2010 für einen weltweiten medialen Aufschrei - nicht nur, weil das Unglück elf Menschenleben auf der Plattform forderte, sondern auch weil der Unfall für eine Ölpest im Gold von Mexiko sorgte - der schwersten Umweltkatastrophe dieser Art in der Geschichte! Ein guter Grund also, die Ereignisse die sich auf der Plattform zugetragen haben in filmischer Form nachzuerzählen. Dass sich Regisseur Peter Berg dabei mehr auf das menschliche Drama und die Heldentaten Einzelner konzentriert mag dem Film etwas von seinen tiefgründigeren Möglichkeiten nehmen, aber als dokuähnliches Action-Drama funktioniert der Film gut und regt, trotz Katastrophenfilm-Klischees, zum Nachdenken an und unterhält, trotz des erschütternden Hintergrunds, bestens.

Zumindest tut es der Film in seinen actionlastigeren Momenten, denn bevor 'Deepwater Horizon' so richtig in die (explosiven) Gänge kommt vergeht erst einmal mehr als nur ein bisschen Zeit und gerade das erste Drittel besteht aus viel technischen Geplapper und ausladender Exposition.

So ist es zwar interessant einen authentisch wirkenden Blick hinter die Ölplattform-Kulissen werfen zu können, aber während der ersten Hälfte des Films können sich ein paar Längen einschleichen. Interessanterweise profitiert der Film genau an dieser Stelle vom Vorwissen seiner Zuschauer, denn die sich anbahnende Katastrophe hält einen auch in den klischeehafteren Momenten, bei denen unter anderem die Führung von BP zum Bösewicht stilisiert wird - was aufgrund des fragwürdigen Handelns sogar durchaus berechtigt und unumgänglich ist. Umso heldenhafter kommen die von Mark Wahlberg & Co. gespielten Figuren rüber und auch wenn die Macher sicher das ein oder andere dramatische Detail hinzudichten, dann wirkt der Film nie komplett übertrieben und man hat wirklich das Gefühl, dass es sich damals so zugetragen hat.

So stört es dann auch nicht, dass die Figuren etwas gar eindimensional geraten sind und den Film auch immer mal wieder ein gewisser US-Patriotismus umweht, denn einerseits machen die (namhaften) Darsteller eine sehr solide Figur und andererseits ist die Darstellung des Unglücks, das in all seinen Schritten aufgezeigt wird, umso packender und erschreckender. Ein Inferno sondergleichen bei dem es Momente gibt, bei denen einen als Zuschauer der Atem stockt und man fast ein schlechtes Gewissen bekommt, dass man sich von einer solchen Katastrophe und menschlichen Tragödie dermassen gut unterhalten fühlt. Wie gesagt: Ein zwar etwas zäher Anfang, dann aber umso spannender und ein Katastrophenfilm, der überaus eindrücklich ist.

Ebenso eindrücklich ist die technische Umsetzung des Films. So kommt das Bild auf der hier vorliegenden Blu-ray, trotz recht massivem Wackelkamera-Einsatz, sehr hochwertig rüber und überzeugt nicht nur mit einer hervorragenden Schärfe, sondern weist auch sonst Werte auf sehr hohem Niveau auf. Der gute Bild-Eindruck wird vom Ton sogar noch getoppt, denn dieser lässt mit seiner Mischung aus Brachialität und ausgewogener Feindetailwiedergabe überhaupt keine Wünsche offen und versetzt einen mitten ins hochexplosive Geschehen auf der Ölplattform. Im