Originaltitel:	Gedo senki
Veröffentlichung:	9. November 2012
Studio / Verleih:	Universum Film
Produktionsjahr:	2006
Länge:	115 min.
Altersfreigabe:	Freigegeben ab 6 Jahren
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Die Story:
Eine schreckliche Macht droht das Gleichgewicht der Welt zu zerstören. Ged, der auch Sperber genannt wird, ist der grösste Zauberer Erdsees und fest dazu entschlossen, das Rätsel um die Bedrohung der Welt zu lösen und Erdsee vor Schrecklichem zu bewahren. Gemeinsam mit dem mysteriösen Arren, dem jungen Prinz von Enlad, begibt er sich auf eine abenteuerliche Reise und findet heraus, dass der skrupellose Zauberer Cob die Tür zwischen den Welten der Lebenden und der Toten geöffnet hat. Wird es ihnen gelingen, die dunklen Mächte zu besiegen und das Gleichgewicht der Welt wiederherzustellen?

Kritik & Unser Fazit:
Keine Frage: Ursula K. Le Guin's Fantasy-Buchreihe 'Die Chroniken von Erdsee' ist eigentlich der perfekte Stoff für die grosse Leinwand. Doch mit der filmischen Umsetzung tut man sich nicht nur in Hollywood schwer (wo bisher nur eine wenig überzeugende TV-Produktion produziert wurde), auch die japanischen Ghibli Studios werden der umfangreichen Buchvorlage mit ihrem 2006 veröffentlichten Animations-Film nur sehr bedingt gerecht. Dabei hat man sich mehr als 20 Jahre um die Filmrechte bemüht, sich nach Le Guin's Einwilligung dann aber trotzdem für eine Umsetzung entschieden, die sich hauptsächlich am dritten Roman der Reihe orientiert. Zwar integriert man verschiedene Versatzstücke der anderen Bücher, aber es ist keine Überraschung, dass diese Art der Adaption der Vorlage nicht gerecht werden kann.

Von daher ist man hier im Vorteil, wenn man mit den 'Erdsee'-Büchern nicht vertraut ist und dementsprechend auch eine geringere Erwartungshaltung an den Film von Goro Miyazaki, dem Sohn von Ghibli-Guru und Animations-Legende Hayao Miyazaki, hat.

Das heisst zwar nicht, dass der Film auch so seine Probleme hat, aber es lässt sich zumindest besser damit leben. Auch für Nichtkenner der Buchvorlage schleichen sich aber von Anfang an einige Fragen ein, die auch im Verlauf des restlichen Films nicht beantwortet werden. Vor allem Prinz Arren's Motivation bleibt ein Rätsel und wirkt sich damit nachhaltig - und damit auch negativ - auf die Charakterisierung der Figur, aber auch auf die Verständlichkeit des Films, aus. Dieser tut sich anfänglich sowieso schwer damit, überhaupt in die Gänge zu kommen und hat auch im Mittelteil mit ein paar Längen zu kämpfen, dafür wird man vor allem als Animations-Liebhaber mit den Ghibli-typischen Animations-Stil verwöhnt. Dieser ist vielleicht nicht ganz so detailverliebt wie in anderen Filmen des japanischen Studios, lädt aber dennoch oftmals zum träumen ein.

Versöhnlich stimmt einen hier vor allem das gelungene Finale bei dem dann auch die anfänglich im Film kurz auftretenden Drachen eine grössere Rolle spielen. Es lässt sich aber nicht von der Hand weisen, dass sich die - für einen handgezeichneten Film - erstaunlich kurze Produktionszeit von knapp zwei Jahren nicht unbedingt positiv auf das Endprodukt ausgewirkt hat. Ein gewisses Ghibli-Flair wie man es von Filmen wie Das wandelnde Schloss oder Ponyo kennt, beides auch von Ghibli stark abgeänderte Adaptionen bekannter Buchvorlagen, ist zwar vorhanden - aber eben in weitaus weniger ausgeprägtem Mass als es bei anderen Filmen des Studios der Fall ist. Als Adaption der 'Erdsee'-Buchreihe ist Goro Miyazaki's 'Die Chroniken von Erdsee' dann wohl auch als Misserfolg einzustufen, als komplett eigenständig angesehener Film dafür ein Werk, das trotz seiner Story-Schwächen noch immer genug positive Aspekte aufweist.

Ebenfalls genug positive Aspekte gibt's bei der technischen Umsetzung des Films, denn ähnlich wie schon bei anderen Studio Ghibli-Produktionen auf Blu-ray überzeugt auch dieser Titel mit einer qualitativ hochwertigen Bild- und Tonqualität. Referenzwerte kann der mittlerweile bald 7-jährige Film auf dem hochauflösenden Format zwar nicht verbuchen, aber es ist trotzdem erstaunlich, wie viel High-def Feeling bzw. was für eine Dreidimensionalität auch dieser handgezeichnete Animationsfilm zu bieten hat. Beim Ton fällt zwar auf, dass die Balance nicht allzu ausgewogen ist und gelegentlich ein leichtes Lautstärke-Schwanken von gewissen Ton-Elementen auftreten kann, aber die akustische Umsetzung weiss dennoch zu gefallen. Das gleiche könnte man von den