Kritik & Unser Fazit:
Nach seinem riesigen Erfolg mit Halloween war Regisseur John Carpenter der Mann der Stunde, wenn es um Horrorfilme ging - und so ist es nur verständlich, dass sich der kultige Filmemacher mit einem seiner nachfolgenden Filme einem ebenso kultigen Autor annahm: Stephen King. Überhaupt scheint 'Christine' wie massgeschneidert für John Carpenter zu sein und besteht nicht nur aus einem grösstenteils originellen und recht gruseligen Aufhänger der sich rund um ein vom (nicht näher erklärten) Bösen besessenen Oldtimer dreht, sondern auch aus einer Story, bei der es um jugendliche Aussenseiter und den Schwierigkeiten des Erwachsenwerdens geht. Dass man dann gleichzeitig auch noch die Auto-Obsession der Amerikaner ein bisschen auf die Schippe nimmt und nicht ganz unkritisch beäugt, sorgt für noch bessere Voraussetzungen.

Einem eigentlich leblosen Objekt wie einem Auto Leben einzuhauchen und ihm sogar eine Persönlichkeit zu geben, ist keine einfache Aufgabe. Das knallrote Auto entpuppt sich aber recht schnell als der eigentliche Star des im Jahr 1983 veröffentlichten Films.

Carpenter nimmt sich aber erstmal Zeit zur Einführung seiner Figuren - zu viel möchte man sagen, denn anders als die meisten anderen Filme des The Thing-Regisseurs kommt 'Christine' nur schwer in die Gänge und der Grusel- und Gänsehautfaktor lässt zunächst zu wünschen übrig. Umso mehr das Killerauto von seinem jugendlichen Fahrer Besitz ergreift, und damit auch dessen ursprünglich nerdige Persönlichkeit beeinflusst, umso mehr nimmt der Film an Fahrt auf - und überzeugt dabei mit ein paar erstaunlich überzeugend umgesetzten Spezialeffekten die kaum darauf schliessen lassen würden, dass der Film in den frühen '80er Jahren entstanden ist. Ein bisschen schade also, dass ausgerechnet der Showdown - trotz vorhandenem Potential - wiederum ein bisschen behäbig wirkt und die Spannung von einer zielgerichteteren Umsetzung profitiert hätte.

Zumindest kann man Carpenter keinen wirklichen Vorwurf machen, dass er sich zu sehr vom ursprünglichen Stoff entfernt hat, denn die Abweichungen zur Buchvorlage sind nicht allzu drastisch. Kommt hinzu, dass der Film im letzten Drittel, auch ohne grosses Blutvergiessen, ein paar nette Schockeffekte zu bieten hat und zudem nicht den Fehler begeht, die übernatürlichen Vorkommnisse rund um den teuflischen Wagen erklären zu wollen. So umgibt 'Christine' bis zuletzt ein gewisses Mysterium, was schlussendlich für eine umso düsterere Stimmung sorgt und den jugendlichen Darstellern dennoch recht viel Raum lässt, sich in den ansonsten nicht allzu tiefgründigen Rollen entfalten zu können. So leidet 'Christine' nur unter seiner Langatmigkeit und muss im Vergleich mit Carpenters kultigeren Filmwerken den Kürzeren ziehen. Sehenswert ist er trotzdem!

Nicht nur langjährige Fans von John Carpenters Stephen King-Verfilmung wird es freuen, dass die Blu-ray Umsetzung des mittlerweile 31-jährigen Films in technischer Hinsicht zu überzeugen weiss. Vor allem die Bildqualität macht eine sehr gute Figur und auch wenn dem Film die frühe '80er Jahre-Herkunft anzusehen ist, dann sind die vorhandenen Mankos kaum der Rede wert. Beim deutschen 2.0-Ton macht sich das Alter schon etwas stärker bemerkbar, dafür ist der englische 5.1-Mix weitaus weniger eingeschränkt und sorgt für eine umso unheimlichere, z.T. auch recht aggressive Stimmung. Zudem erfreulich, dass die Disc über eine sehr gute Auswahl an Extras verfügt bei der nicht