Kritik & Unser Fazit:
Bruno Manser gehört, zumindest in der Schweiz, zu den bekanntesten Öko-Aktivisten überhaupt - und das noch weit über seinen Tod hinaus. Es ist aber nicht nur sein mysteriöses Verschwinden bzw. Ableben, sondern sein Kampf zum Erhalt des Lebensraums der Penan, einem indigenen Volk im Dschungel von Borneo, der seine Geschichte auch heute noch interessant und zudem auch relevant macht. Von daher keine Überraschung, dass man sich seiner Biografie angenommen hat, denn sie bietet mehr als genug Potential für eine starke filmische Umsetzung. Tatsächlich weiss Regisseur Niklaus Huber dieses Potential auch auszuschöpfen und präsentiert den Film mit grossartigen Regenwald-Bildern und der nötigen Dringlichkeit. Nur Manser selbst kommt zu kurz.

Das fängt schon beim Einstieg an: Manser wird, vor eindrücklicher Dschungel-Kulisse, mit einem Boot in die Tiefen des Dschungels gefahren. Schon kurze Zeit danach macht er Bekanntschaft mit den Penan und bevor man sich versieht, ist Bruno schon zum festen Stammesmitglied geworden.

Die Frage ist nur: Was hat Manser dazu bewegt, der Schweiz den Rücken zu kehren? Was war seine Vorgeschichte? Aspekte seiner Persönlichkeit, die, zumindest grösstenteils, ausgeblendet werden. Vielmehr kriegt man es als unwissender Zuschauer mit einem Idealisten zu tun dessen Herz anscheinend nicht reiner sein könnte und der im Film einen Status aufgedrückt bekommt, der fast schon Messias-ähnliche Züge annimmt. Das Handeln von Manser wird jedenfalls nicht hinterfragt und somit wird auch völlig ausgeblendet, dass der seinerzeit kontroverse Aktivist mit seinem Handeln nicht nur einen positiven Einfluss auf die Lebensumstände der Penan nahm.

So wäre es zwar wünschenswert, wenn der Film ein etwas komplexeres Bild von diesem offensichtlich vielschichtigen Mann zeichnen würde, aber was dem Drehbuch an Mut fehlt, wird durch einen hervorragenden Hauptdarsteller bestens ausgeglichen. Sven Schelker, u.a. aus Der Kreis bekannt, versinkt mit Haut und Haaren in seiner Rolle und lässt einen zuweilen fast vergessen, dass er nicht Manser höchstpersönlich ist. Nicht zu vergessen sind zudem die einheimischen Laiendarsteller die einen ebenfalls tollen und authentisch wirkenden Job machen - so authentisch sogar, dass der Film stellenweise einen dokumentarhaften Charakter entwickelt.

Mansers Darstellung dürfte ausgewogener sein und mit seiner Laufzeit von über 140 Minuten entwickelt der Film die ein oder andere Länge, aber die Geschichte des verschollenen Öko-Aktivisten ist dennoch faszinierend und somit kann man 'Bruno Manser - Die Stimme des Regenwaldes' als überaus bildstarke und dementsprechend sehenswerte Biografie bezeichnen.

In technischer Hinsicht macht 'Bruno Manser' eine sehr gute Figur auf der hier vorliegenden Blu-ray Disc Fassung von Ascot Elite Home Entertainment. Das Bild strahlt mit seinen Werten, die allesamt auf höherem Niveau angesiedelt sind, sehr viel High-def Feeling aus und lässt die Regenwald-Szenerie mit ihren kräftigen Farbtönen bestens zur Geltung kommen. Ähnlich der Ton, denn dieser weist eine sehr gute, wenn auch nicht übermässig spektakuläre Surround-Atmosphäre auf und ist über dem Durchschnitt normaler Genre-Verhältnisse angesiedelt. Die