Kritik & Unser Fazit:
'The Boy Next Door' oder: Alles schon mal da gewesen - und dazu noch besser! Nein, originell kann man den (nur bedingt) erotischen Thriller von The Fast and the Furious-Regisseur Rob Cohen nun wirklich nicht nennen, denn alles - aber wirklich alles - was einem hier vorgesetzt wird, kennt man bereits aus etlichen anderen Filmen. Kein Wunder also, dass 'The Boy Next Door' praktisch von der ersten bis zur letzten Minuten komplett vorhersehbar ist und so gut wie keine Spannung aufkommen will. Dabei wäre der Film in handwerklicher Hinsicht nicht mal schlecht umgesetzt und hätte mit einem etwas ausgefeilteren Drehbuch durchaus Potential, als einigermassen kurzweilige Thriller-Unterhaltung durchzugehen. Schade also, dass man sich fast krampfhaft an die altbekannten Klischees klammert und auf längst ausgetretenen Pfaden wandelt.

Daran kann auch Hauptdarstellerin Jennifer Lopez nicht allzu viel ändern. Mit grossem Schauspieltalent konnte die Sängerin zwar noch nie punkten, aber dafür kann sie dem ansonsten ziemlich zahmen erotischen Thriller noch ein wenig Sexyness einhauchen.

Überhaupt ist es der Starpower von Frau Lopez zu verdanken, dass sich 'The Boy Next Door' noch einigermassen aus der Masse hervorheben kann, denn grundsätzlich hat man es hier mit einem Film zu tun, der zu keinem Zeitpunkt über das Niveau eines TV-Films hinauskommt. Die Chemie zwischen Jennifer Lopez und Ryan Guzman, ein Stalker-Schönling mit anscheinend unendlich vielen Talenten, ist so gut wie nicht vorhanden und der abrupte Wandel zum obsessiven Stalker ist kaum nachvollziehbar. Dass die Story zudem in einem eher gemächlichen Tempo erzählt wird, ist ein weiterer Negativpunkt und erstickt die Spannung sozusagen im Keim - nicht zuletzt, da der Terror der von Guzmans Figur ausgeht, auf lustlose Art und Weise abgespult wird.

Ehe man sich also versieht ist man - dank einer sehr moderaten Laufzeit von gerade mal knapp 90 Minuten - schon beim erwartungsgemäss übertriebenen Ende des Films angelangt. Und hier liegt dann auch schon der Hund begraben: So lang der Film auch braucht um einigermassen in Fahrt zu kommen, so vorhersehbar die klischeehafte Handlung und so unterdurchschnittlich die schauspielerischen Leistungen auch sein mögen, der Film ist doch noch irgendwie kurzweilig - wenn auch eher als unfreiwillige Komödie und nicht als spannender Thriller. Das macht 'The Boy Next Door' auch nicht besser und macht ihn für Thriller-Fans alles andere als empfehlens- bzw. sehenswert, aber einen gewissen Unterhaltungswert kann man dem Film eben nicht absprechen!

Inhaltlich spielt 'The Boy Next Door' ganz offensichtlich auf eher unterdurchschnittlichem Niveau und auch wenn der Thriller in technischer Hinsicht keine Begeisterungsstürme auslösen dürfte, dann kann sich die hier vorliegende Blu-ray Umsetzung von Universal Pictures zumindest sehen und hören lassen. So wird einem eine solide bzw. überaus zufriedenstellende Bildqualität geboten und ein Ton, der zwar genauso unspektakulär wie das Bild daherkommt, aber zum Film bestens passt. Bei den Extras gibt's nicht