Kritik & Unser Fazit:
Spätestens seit Heat wird jeder neue Film von Regisseur Michael Mann mit Spannung erwartet - und dementsprechend sich auch die Erwartungen hoch. Diese kann Manns neuestes Werk 'Blackhat', ein Cyber-Thriller der sich ziemlich konkret an derzeitigen Vorgängen in der immer vernetzter werdenden Welt orientiert, jedoch nicht erfüllen und wird sogar von vielen Zuschauern und Kritikern als der bisher schwächste Film des Regisseurs bezeichnet. Tatsächlich schwächelt 'Blackhat' an mehreren Ecken und Kanten und will so verbissen realistisch sein, dass er genau das Gegenteil erreicht und nicht nur unglaubwürdig, sondern überraschenderweise sogar ein bisschen altbacken erscheint. Manns vielgelobtes Talent, komplexe Geschichten zu erzählen und vielschichtige Charaktere zu zeichnen ist jedenfalls nur allerhöchstens ansatzweise zu erkennen.

Dabei schlummert in 'Blackhat' ein interessanter und spannender Film, wobei der Film mit einem fiktiven Cyber-Anschlag auf ein chinesisches Atom-Kraftwerk sogar sehr vielversprechend anfängt und bewusst Erinnerungen an Fukushima wach werden lässt.

Auch sonst denkt man anfänglich, dass Regisseur Mann dem Genre des Cyber-Thrillers tatsächlich mal etwas neues abgewinnen könnte. Solche Hoffnungen werden jedoch relativ schnell zerschlagen wenn sich Mann in Hacker-Technik-Gebrabbel verliert und dem Zuschauer die eigentliche Gefahr nur schwer greifbar näher bringen kann. 'Blackhat' geht äusserst schnell die Luft aus - und das, obwohl der Film mit zahlreichen exotischen Drehorten punkten kann und zudem auch mit ein paar für Mann recht typischen Action-Szenen aufwartet. Inmitten der ansonsten recht lustlos wirkenden Inszenierung gehen aber nicht nur die Action-Highlights, sondern auch die Figuren und ihre Darsteller unter. Mann ist zwar bemüht, die Figuren und die Hackerszene so authentisch wie möglich darzustellen, kommt kurioserweise über die üblichen Klischees aber nicht hinaus.

Chris Hemsworth macht als hammerschwingender Donnergott Thor jedenfalls eine bessere Figur als als tastenklopfender Hacker der seine Probleme schlussendlich doch nur mit roher Gewalt löst. Einen Vorwurf kann man ihm jedoch nicht machen, denn genau wie Hemsworth tut sich auch die restliche Besetzung mit ihren eindimensionalen Rollen sichtlich schwer und könnte kaum steifer und unglaubwürdiger rüberkommen. So dümpelt 'Blackhat' spätestens nach dem ersten Drittel ein bisschen lustlos und völlig spannungsarm vor sich hin und enttäuscht zudem mit einem Schluss und einem Bösewicht, der eines Michael Mann nicht würdig ist. Scheint jedenfalls so, als ob der Star-Regisseur schon bessere Tage gehabt hätte und somit bleibt vorerst erstmal nur zu hoffen, dass er bei seinem nächsten Projekt zu alter Grösse zurückfinden wird.

Bei der technischen Umsetzung hat 'Blackhat' auf der hier vorliegenden Blu-ray Disc im Prinzip gute Karten - sofern man sich beim Bild von vornherein klar ist, dass Regisseur Michael Mann einmal mehr auf einen sehr digitalen und videomässigen Look setzt. Das bringt ein paar qualitative Einschränkungen mit sich, aber diese halten sich - zumindest im Vergleich zu einigen Vorgänger-Filmen von Mann - einigermassen in Grenzen. Der Ton hat vor allem in den Action-Szenen gute Karten und überzeugt mit einer recht druckvollen Räumlichkeit, während das Bonusmaterial mit drei Features übersichtlich