Originaltitel:	Shed My Skin
Veröffentlichung:	19. August 2016
Studio / Verleih:	CMV Laservision
Produktionsjahr:	2016
Länge:	87 min.
Altersfreigabe:	Freigegeben ab 12 Jahren
Artikel-Jump: Story | Bild | Ton | Extras | Kritik & Fazit

Die Story:
Der 17-jährige Milan (Merlin Rose) nimmt all seinen Mut zusammen und küsst seinen besten Freund Christoph und offenbart so seine Gefühle. Als er von Christoph zurück gewiesen wird, besäuft er sich und baut einen Unfall - der sich jedoch bald als Selbstmordversuch herausstellt. Die Eltern können sich das nicht erklären, jahrelang haben sie alles versucht, ihrem Sohn das Leben so angenehm wie möglich zu machen. Was sie nicht wissen: Milan ist schwul, traut sich aber nicht, sich das einzugestehen. Seine Eltern stellen sich sofort auf seine Seite. Dass das für einen jungen Heranwachsenden aber nicht ganz so einfach ist, zeigt sich an der Reaktion der Umwelt...

Kritik & Unser Fazit:
Homosexualität ist vielleicht (noch) nicht das normalste auf der Welt, aber die Gesellschaft hat vor allem in den letzten zwei Jahrzehnten erhebliche Fortschritte gemacht. Trotzdem tun sich vor allem junge Schwule und Lesben mit ihrer Homosexualität schwer - hauptsächlich, weil sie Angst vor den Reaktionen ihres direkten Umfelds haben und tatsächlich auch heute noch auf viel Intoleranz stossen und sich damit schwer tun, sich für etwas rechtfertigen zu müssen, für das es keine Rechtfertigung braucht. Damit tut sich auch der 17-jährige Milan in 'Aus der Haut' schwer: Nachdem er seinen besten Freund küsst und ihm damit offenbart, schwul zu sein, wird eine regelrechte Kettenreaktion ausgelöst und es kommt sogar zum Suizidversuch. Bis es dann zu Milans unvermeidlichem Coming Out kommt muss sich nicht nur er selbst, sondern auch seine zuerst ratlosen Eltern mit ihren Gefühlen und (eigenen Liebes-) Problemen ins Reine kommen.

Man merkt dem für's TV produzierten Film die guten Absichten an: Man will für Toleranz werben und auch ein bisschen aufklärerisch sein. Nur schade, dass man nach einem altbekannten 08/15-Strickmuster vorgeht und dabei jedes erdenkliche Klischee aus der Mottenkiste holt.

Aus der Mottenkiste deshalb, weil es in den letzten 20-30 Jahren mehr als genug Filme gibt, die das Thema auf ähnliche Weise behandelt haben - auch wenn es sicherlich kaum einen Film gab, der sich dermassen strikt an die üblichen Klischees hält und ihn genau dieser Umstand fast schon wieder originell macht. Nach dem Selbstmordversuch kommt es nämlich nicht nur zu familiären Spannungen, sondern auch an der Schule ist Milan vielen Anfeindungen ausgesetzt. Nach dem Coming Out stärken ihm seine Eltern zwar den Rücken, aber das Drama nimmt dennoch seinen vorhersehbaren Verlauf und kommt dabei öfters bemüht, um nicht zu sagen verkrampft rüber. Dass die Eltern und deren Probleme ebenfalls beleuchtet werden ist zwar nicht uninteressant und schmückt die Charaktere besser aus, lenkt aber auch von der Hauptfigur ab.

Dass ein Film wie 'Aus der Haut' nicht etwas mehr Mut beweisen kann und sich so strikt an die üblichen Abläufe hält, und diese zudem auf fast melodramatische Art und Weise stilisiert, ist sicher der öffentlich-rechtlichen TV-Herkunft geschuldet. Einen Vorwurf kann man den Machern deshalb nur schwer machen - vor allem auch deshalb, weil der Film schlussendlich seinen Zweck erfüllt: Mit dem Thema ein breites Publikum zu erreichen und dafür zu sensibilisieren. So lässt es sich etwas besser mit den inhaltlichen Schwächen leben, nicht zuletzt, weil die Darsteller eine sehr gute Leistung abliefern. Nicht nur Merlin Rose in der Rolle von Milan, sondern auch Claudia Michelsen und Johan von Bülow überzeugen in ihren Rollen und wirken überaus authentisch.

In technischer Hinsicht macht 'Aus der Haut' auf der hier vorliegenden Blu-ray Disc von CMV Laservision, die im Vertrieb von Alive veröffentlicht wird, eine grundsätzlich gute Figur - wobei das Bild besser daherkommt als was man es von einer 1080i-Codierung erwarten würde. Einige der vorhandenen Einschränkungen, z.B. Kompressionsartefakte, lassen sich zwar nicht wirklich schönreden, aber die meisten Zuschauer werden mit der Präsentation zufrieden sein. Etwas,