Kritik & Unser Fazit:
Was für Harry Potter und Hunger Games funktionierte, nämlich die Aufteilung der letzten Buchvorlage auf zwei Filme, muss nicht zwangsläufig auch für andere Filme funktionieren. 'Allegiant', der dritte von ursprünglich vier geplanten Filmen der 'Divergent'-Reihe, ist dafür ein Paradebeispiel und zeigt nun, sehr zum Verdruss der Fans, wie man es nicht machen soll. Nachdem die ersten beiden Filme noch zufriedenstellende Einspielergebnisse ablieferten, floppte 'Allegiant' dermassen, dass ein vierter Teil nicht mehr gedreht wird und wenn überhaupt, dann wird die Filmreihe eventuell als TV-Serie abgeschlossen - wobei es jedoch fraglich ist, ob die originalen Schauspieler dafür verpflichtet werden können. Die Frage ist aber, ob der Film gut oder schlecht ist und die Antwort lautet: Er ist, im Vergleich mit den Vorgängern, ganz okay.

Tris & Co. wagen den Ausbruch aus dem hermetisch abgeschirmten Chicago und finden jenseits der Mauer eine Welt vor, die verseucht und, so scheint es jedenfalls zunächst, unbewohnt ist. So weit, so gut. Sobald die Rebellen-Gruppe jedoch auf eine bislang unbekannte Gruppierung trifft, geht im Prinzip alles von vorne los und man erlebt Teil 1 und 2 einfach nochmals in einer etwas anderen Kulisse. Die kann sich tatsächlich sehen lassen und darf als das eigentliche Highlight von 'Allegiant' bezeichnet werden, denn das Produktions-Design, das vielfach an Oblivion erinnert, und die Effekte wissen zu überzeugen und geben dem Film eine eigenständige Note. Als originell kann man den Look vielleicht nicht bezeichnen, aber er kommt erstaunlich hochwertig und zudem gut durchdacht daher. Etwas, was man vom Drehbuch nur bedingt sagen kann.

Diesem merkt man die Aufteilung zwar nicht übermässig an, aber die stetige Wiederholung von bereits bekannten Themen der beiden Vorgänger ist auch für Nicht-Hardcore-Fans erkennbar und man merkt, wie sehr man versucht, die inhaltlichen Schwächen mit der Optik auszugleichen.

Tatsächlich gelingt das den Machern rund um Regisseur Robert Schwentke über weite Strecken gut und auch wenn das Endresultat bemüht wirkt, dann sorgt das relativ hohe Erzähltempo, dass man sich nicht allzu viele Gedanken darüber macht - zumindest während dem Film. So kann 'Allegiant' sogar als recht kurzweilige Sci-Fi- / Action-Unterhaltung bezeichnet werden und auch die Darsteller rund um Shailene Woodley hinterlassen einen guten Eindruck, aber es bleibt halt ein bitterer Nachgeschmack zurück: Ein Film mit offenem Ende und bei dem man zumindest im Moment nicht weiss, ob und wie er fertig gestellt wird. Da wären die 'Divergent'-Fans besser bedient gewesen, wenn man auf eine Film-Aufteilung des dritten Buches verzichtet hätte.

Weitaus weniger Kritik gibt es für die technische Umsetzung des Films, denn diese kann sich nicht nur sehen, sondern auch hören lassen - und zwar auf höchstem Niveau. So wird einem beim Bild eine weitestgehend gestochen scharfe und sehr detaillierte Präsentation geboten die nicht nur sehr viel High-def Feeling ausstrahlt, sondern stellenweise eine fast dreidimensionale Wirkung erzielt. Der Ton steht dem in fast nichts nach und überzeugt mit einer sehr aktiven Räumlichkeit und, wenn es in den Action-Szenen hoch zu und her geht, Aggressivität. Der Film