Kritik & Unser Fazit:
Die glorreichen Tage in Hollywood sind für Regisseur M. Night Shyamalan anscheinend endgültig vorbei - denn mittlerweile reiht sich beim Sixth Sense-Schöpfer ein Flop an den anderen. Jüngstes Beispiel: 'After Earth', ein Science-Fiction Action / Survival-Film der 1000 Jahre in der Zukunft spielt und die von den Menschen längst verlassene Erde als menschenfeindlichen Planeten zeigt - und ausgerechnet Will Smith ist zusammen mit seinem Sohn Jaden der einzige Absturz-Überlebende eines Raumschiffs, das auf der Erde versucht hat, notzuladen. So weit, so gut - und eigentlich auch gar nicht mal so schlecht. Nur bedauerlich, dass der visuell ansprechend umgesetzte Film nicht über die üblichen Klischees hinauskommt und daher auch kaum vorhersehbarer sein könnte.

Das Hauptproblem: Die von Will Smith selbst (!) geschriebene Story ist gespickt mit Scientology-Botschaften. Smith mag sich zwar nie offiziell zu Scientology bekannt haben, aber dank 'After Earth' muss er das auch nicht - es ist sowieso offensichtlich.

Aussagen wie 'Gefahr ist real, Angst eine Entscheidung' nehmen dabei fast so lächerliche Züge an, wie die an Scientology-Auditing-Sessions erinnernden Monologe von Smiths Figur der hier mit fast einschläfernder Monotonie seinen Sohn bei der Suche nach einem Notsignal-Sender unterstützt. Überhaupt wird schnell klar, dass die Story nicht genug Material für einen 100-minütigen Film hergibt und so wirken unzählige Szenen massiv gestreckt. Lange Pausen beim Sprechen und in die Länge gezogene Fade-to-Black Sequenzen machen es nur schlimmer und unterstreichen die von A nach B-Mentalität des Films umso mehr. Der Vater-Sohn-Konflikt wäre da noch der interessanteste Aspekt, da die Figuren aber grösstenteils getrennt auftreten, entsteht keine Dynamik.

Zusammen mit den nach wie vor eingeschränkten darstellerischen Qualitäten von Jaden Smith bleibt dann auch die Spannung auf der Strecke. Einige Sets mögen ein bisschen billig wirken und der ein oder andere Greenscreen- und CGI-Effekt-Shot weiss nicht so recht zu überzeugen, aber dafür punktet 'After Earth' umso mehr mit ein paar sehr gelungenen Naturaufnahmen. Dass viele Elemente der Story dafür wenig plausibel sind, mindert den ohnehin eingeschränkten Unterhaltungswert des Films zusätzlich und macht einmal mehr klar, dass gewisse Schauspieler ihr Ego etwas besser in Schach halten sollten. 'After Earth' mag vielleicht nicht ganz so miserabel wie das berühmt-berüchtigte Scientology-Vehikel Battlefield Earth sein, aber es ist verdammt nah dran!

Man kann also nur vom Glück sprechen, dass das Publikum auf diese Art von Sekten-Propaganda nicht hereingefallen ist und die US$ 130 Millionen teure Produktion zu einem der grösseren Flops des diesjährigen Filmjahres hat werden lassen. Bei so viel Kritik muss man aber zumindest neidlos anerkennen, dass sich der Film in technischer Hinsicht nicht nur sehen, sondern auch hören lassen kann und auf der hier vorliegenden Blu-ray mit Werten glänzt, die zum Teil auf Referenzniveau angesiedelt sind. Wer sich also dennoch auf den Film einlässt, bekommt mit diesem Blu-ray Disc Titel immerhin